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In der Regel sind es Hausärzt*innen, die eine Störung der Nierenfunktion zuerst entdecken, etwa im Rahmen eines jährlichen Check-ups.1 Besteht der Verdacht auf eine chronische Erkrankung wie eine seltene Nierenerkrankung oder aber eine Funktionsstörung der Nieren, werden Nephrolog*innen eingeschaltet und übernehmen gegebenenfalls die Weiter- oder Mitbetreuung.2 Dieser Schritt zur weiteren Abklärung sollte generell möglichst zügig erfolgen. Steht der Besuch einer nephrologischen Praxis bevor, fragen sich viele Menschen: Was machen Nephrolog*innen überhaupt und was erwartet mich in der Praxis? Wir liefern Antworten. 

Was macht ein Nephrologe?  

Nephrolog*innen sind Ärzt*innen für die Nieren und zuständig für die Diagnose und (nicht operative) Therapie von Nierenerkrankungen. Sie werden zum Beispiel hinzugezogen, wenn sich im Blut oder Urin Hinweise auf eine gestörte Nierenfunktion finden oder Wassereinlagerungen (Ödeme) vorliegen.3 Häufig werden auch Patient*innen mit Diabetes mellitus oder Bluthochdruck zur Kontrolle oder Mitbehandlung in eine nephrologische Praxis überwiesen.3 Denn: Aufgrund dieser Vorerkrankungen besteht bei ihnen ein erhöhtes Risiko für eine Nierenschädigung.2 Die Ärzt*innen für die Nieren führen außerdem bei vollständigem Nierenversagen die Nierenersatztherapie (Dialyse) durch und betreuen Betroffene vor und nach einer Nierentransplantation.4  

Zu typischen Krankheiten, die Nephrolog*innen behandeln, zählen:3 

  • nicht durch Krankheitserreger bedingte Entzündungen der Nieren  
  • Infektionen der Nieren und ableitenden Harnwege (Harnblase, Harnleiter, Harnröhre) 
  • genetisch bedingte Störungen der Nierenfunktion 
  • Erkrankungen des Organismus, die die Nieren mit angreifen, zum Beispiel ein Lupus erythematodes. Bei dieser Erkrankung ist das Immunsystem fehlgeleitet und greift eigene gesunde Zellen im Körper an. Schmerzen, Schwellungen und Schäden an den Nieren können die Folge sein. 

In der Regel arbeiten Nephrolog*innen immer eng mit den Hausärzt*innen zusammen und stimmen die Behandlung gemeinsam ihnen ab.2 Die Art der Therapie richtet sich nach der Ursache der chronischen Nierenerkrankung und reicht von einer optimalen Blutdruck- und Blutzuckereinstellung über die Behandlung von entzündlichen Erkrankungen der Niere bis zur Dialyse.4 Gut zu wissen: Besonders bei seltenen Nierenerkrankungen wie der C3-Glomerulopathie, der immunkomplex-vermittelten membranoproliferativen Glomerulonephritis (IC-MPGN) und dem atypischen hämolytisch-urämischen Syndrom (aHUS) arbeiten niedergelassene Nephrolog*innen sehr häufig mit spezialisierten Kliniken zusammen.  

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Stadtkarte mit roter Markierung.
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Was erwartet mich beim Nephrologen

Welche Untersuchungen bei den Fachleuten für die Nieren nötig sind, kann sich von Fall zu Fall unterscheiden. Um eine chronische Nierenerkrankung festzustellen, erfragen die Ärzt*innen für die Nieren in der Regel zunächst die allgemeine Krankengeschichte der Patient*innen und deren Familie. Darauf folgt meist eine körperliche Untersuchung durch Nephrolog*innen, die unter anderem die Messung von Gewicht und Blutdruck sowie den Blick auf mögliche Wassereinlagerungen umfasst. Über Blut- und Urintests lassen sich zudem Hinweise auf eine Funktionsstörung der Nieren entdecken. Im Ultraschall erkennen die Ärzt*innen die Größe und Lage der Nieren, mögliche Veränderungen wie Zysten oder Blockaden im Urinabfluss. Insbesondere beim Verdacht auf einige seltene Nierenerkrankungen sind meist weitere Untersuchungen wie eine Computertomografie oder auch eine Gewebeprobe (Biopsie) zur genaueren Abklärung und Einleitung zielgerichteter Therapiemaßnahmen notwendig. Bei der Diagnose von Erkrankungen wie der C3-Glomerulopathie kann zudem ein genetischer Test hilfreich sein. 

Mann mit weißem Kittel sitzt am Schreibtisch und schaut eine ihm gegenübersitzende Frau an.
iStock-1196710543_AnnaStills

Der Unterschied zwischen Nephrologen und Urologen

Die Nephrologie (Nierenlehre) ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin.5 Ärzt*innen dieses Fachs operieren nicht. Die Urologie dagegen zählt eher zu den chirurgischen Fachgebieten. Urolog*innen führen daher während ihrer Ausbildung eine ganze Reihe von Operationen durch.5 Ein weiterer Unterschied: Während sich Mediziner*innen mit der Facharztausbildung Nephrologie vornehmlich mit Erkrankungen und Funktionsstörungen der Niere beschäftigen, stehen für Urolog*innen die Harnwege und männlichen Geschlechtsorgane im Vordergrund.5 Die Nieren behandeln Urolog*innen bei Nierensteinen und Tumoren. Manchmal arbeiten Urolog*innen und Nephrolog*innen auch zusammen. Nach einer Nierentransplantation gilt es zum Beispiel die Funktion der Harnwege zu überprüfen, damit die Niere gut arbeiten kann. Übrigens: Kindernephrolog*innen werden nicht in der Inneren Medizin ausgebildet, sie sind speziell weitergebildete Kinderärzt*innen.6

Schematische Darstellung eines Kopfes mit Fragezeichen.

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Stadtkarte mit roter Markierung.
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Im Vordergrund das Modell einer Niere. Im Hintergrund eine Frau in weißem Kittel, die den unteren Rücken einer Frau untersucht.
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Untersuchungen der Niere

Fachleute nehmen die Nieren etwa mit einerUltraschalluntersuchung und Nierenbiopsie unter die Lupe.

Hand in blauem Einweghandschuh hält Ultraschallkopf auf den unteren Rücken einer liegenden Person.
iStock-1373092043_stefanamer

Anamnese, Nierenultraschall & Co.

Mediziner*innen können Nierenerkrankungen auch mithilfe von bildgebenden Verfahren ausfindig machen. 

Quellen 

  1. Bundesverband Niere e. V. Chronische Nierenerkrankungen. https://www.bundesverband-niere.de/informationen/chronische-nierenerkrankungen, letzter Aufruf am 22.04.2024. 
  2. Deutsche Gesellschaft für Nephrologie. Was ist Nephrologie? https://www.dgfn.eu/was-ist-nephrologie.html, letzter Aufruf am 22.04.2024.  
  3. Internisten im Netz. Schwerpunkt Nephrologie. https://www.internisten-im-netz.de/fachgebiete/innere-medizinder-internist/nephrologie.html, letzter Aufruf am 22.04.2024. 
  4. Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein. Was macht eigentlich ... ein Nephrologe? https://patienten.kvno.de/aktuelles/aktuelles-detail/nachricht/was-macht-eigentlich-ein-nephrologe, letzter Aufruf am 22.04.2024 
  5. Überregionales Nierenzentrum. Unterschied zwischen Nephrologe und Urologe. https://www.dialysecentrum.de/unterschied-zwischen-nephrologe-und-urologe/, letzter Aufruf am 22.04.2024. 
  6. Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. Was ist Kindernephrologie? https://www.dgkj.de/eltern/spezialist/-innen-portraits/kindernephrologie, letzter Aufruf am 22.04.2024.