Sie scheinen eine veraltete Version der Internet Explorers zu verwenden, die von dieser Webseite nicht unterstützt wird. Bitte nutzen Sie einen Browser wie zum Beispiel Microsoft Edge, Chrome, Firefox oder Safari in einer aktuellen Version.

Um eine Nierenerkrankung erkennen und diagnostizieren zu können, stehen Mediziner*innen verschiedene Untersuchungen zur Verfügung. Grundsätzlich gilt: Je früher eine Nierenerkrankung erkannt wird, desto besser. Neben einem ausführlichen Gespräch zur Krankengeschichte (Anamnese) der Patient*innen spielen dabei die körperliche Untersuchung und bildgebende Verfahren eine wichtige Rolle. Wir erläutern die verschiedenen Schritte, mit denen Ärzt*innen Nierenerkrankungen entdecken können. 

Anamnese

Ausgangspunkt der Untersuchung ist immer ein ausführliches Gespräch zur Krankengeschichte. Mediziner*innen erfragen unter anderem, ob bei den Patient*innen bereits Nierenschäden oder chronische Erkrankungen vorliegen.1,2 Sie erkundigen sich auch zu bestimmten Risikofaktoren für chronische Nierenerkrankungen. Liegt zum Beispiel ein Diabetes mellitus vor oder sind in der Familie Nierenerkrankungen bekannt, steigt das Risiko für Schädigungen der Niere.3 Von Interesse sind ebenso bestimmte Symptome wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, schaumiger Urin und Blut im Urin. Denn: Sie können auf eine chronische Nierenerkrankung hindeuten. Auch Informationen zur Belastbarkeit der Patient*innen im Alltag und beim Sport können bei der Diagnose von Nierenerkrankungen von Relevanz sein.

Allgemeine körperliche Untersuchung

Da Bluthochdruck sowohl eine der Hauptursachen als auch ein mögliches Symptom bei Nierenerkrankungen ist, messen Mediziner*innen im Rahmen einer allgemeinen körperlichen Untersuchung den Blutdruck.1 Unter Umständen ordnen sie auch eine 24-Stunden-Blutdruckmessung an.2 Außerdem machen sie sich ein Bild von der Beschaffenheit der Haut, indem sie zum Beispiel die Haut im Bereich der Knöchel leicht eindrücken.1,4 Dies erlaubt Rückschlüsse auf den Flüssigkeitshaushalt sowie auf mögliche Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe.2 Sie können auftreten, wenn die Nieren geschwächt sind.

Urin- und Blutuntersuchung

Neben den genannten Untersuchungen nehmen Mediziner*innen Blut und Urin unter die Lupe, um abzuschätzen, ob die Nieren noch ausreichend arbeiten. Sie ermitteln dabei unter anderem den Kreatinin-Wert, die glomeruläre Filtrationsrate und den Albumin-Kreatinin-Quotienten. Mehr dazu erfahren Sie in unseren Beiträgen zu Blutwerten und Urinwerten.

Experten-Finder

Sie suchen Expert*innen zur Behandlung Ihrer seltenen Nierenerkrankung? Unser Experten-Finder kann Ihnen helfen, Spezialzentren in Ihrer Nähe zu finden, die Betroffene von seltenen Nierenerkrankungen betreuen. Geben Sie einfach Ihre Postleitzahl und Ihren Wohnort im Suchfeld ein.

Stadtkarte mit roter Markierung.
iStock-1140828812_Rawf8

Ultraschalluntersuchung 

Ein Nierenultraschall (auch Sonographie der Niere genannt) ist eine weitere bildgebende Untersuchung. Die Patient*innen liegen meist seitlich auf einer Liege, während Ärzt*innen mit einem Ultraschallkopf die Nieren lokalisieren und über einen Monitor begutachten. Ein Nierenultraschall kann zeigen, ob die Nieren an der richtigen Stelle sitzen, sich Flüssigkeit darin staut und ob Nierensteine oder Tumore vorliegen.5 Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung lassen sich zudem mögliche Größenveränderungen der Nieren erkennen. Es gilt: Gesunde Nieren sind circa zwischen 9 und 12 cm lang, abhängig von der Körpergröße. Vergrößerte Nieren können zum Beispiel eine Folge von Zystennieren (Auftreten zahlreicher Zysten) sein.Sind die Nieren hingegen sehr klein, kann das auf eine schon länger bestehende Nierenschädigung hindeuten.2 Neben der Lage und Größe der Nieren lassen sich mithilfe spezieller Ultraschalluntersuchungen auch der Flüssigkeitshaushalt und die Nierendurchblutung erfassen.6

Hand in blauem Einweghandschuh hält Ultraschallkopf auf den unteren Rücken einer liegenden Person.
iStock-1373092043_stefanamer

Röntgenuntersuchung

Mediziner*innen greifen oft auch auf verschiedene bildgebende Verfahren zurück, um die Nieren zu untersuchen. Mithilfe bestimmter Röntgenuntersuchungen können sie Form und Lage der Nieren bewerten und Erkrankungen wie Nierensteine, Nierentumore und angeborene Fehlbildungen identifizieren.5,9 Bei einer sogenannten Ausscheidungsurographie wird den Patient*innen ein Röntgenkontrastmittel verabreicht, das über den Blutkreislauf in die Nieren gelangt und dort über die ableitenden Harnwege ausgeschieden wird.10 In kurzen Abständen erstellen Ärzt*innen dann Röntgenaufnahmen der Nieren und ableitenden Harnwege. So können sie die Gewebestruktur und Funktion der Niere beurteilen.10

Weitere mögliche Untersuchungen 

Zusätzlich zu den oben beschriebenen Schritten sind gegebenenfalls weitere bildgebende Verfahren wie eine Computertomografie oder eine Nierenbiopsie nötig, bei der eine Gewebeprobe aus der Niere entnommen wird. Unter Umständen kann zudem eine genetische Untersuchung ratsam sein. Auf diese Weise können Mediziner*innen herausfinden, ob eine Genveränderung vorliegt, die eine Nierenerkrankung verursacht. 

Das könnte Sie auch interessieren:

Stadtkarte mit roter Markierung.
iStock-1140828812_Rawf8

Experten-Finder

Sie suchen Expert*innen für seltene Nierenerkrankungen in Ihrer Region? Unser Experten-Finder hilft Ihnen weiter.  

Hand hält eine Lupe vor ein Modell einer Niere.
iStock-1606726980_Panuwat Dangsungnoen

Nierenbiopsie

Zur Diagnose einer Nierenerkrankung kann in bestimmten Fällen eine Gewebeprobe aus der Niere nötig sein.

Zwei transparente Röhrchen mit roter Flüssigkeit.
iStock-871765504_Henrik Dolle

Blutwerte

Verschiedene Blutwerte wie die Nierenfunktionswerte können Aufschluss über die Nierengesundheit geben.

Quellen

  1. gesundheitsinformation.de. Chronische Nierenerkrankung. https://www.gesundheitsinformation.de/chronische-nierenerkrankung.html, letzter Aufruf am 27.03.2024.
  2. Internisten im Netz. Nierenschwäche (chronisch): Untersuchungen & Diagnose. https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/nierenschwaeche-chronisch/untersuchungen-diagnose.html, letzter Aufruf am 22.04.2024.
  3. National Kidney Foundation. Quick Reference Guide on Kidney Disease Screening. https://www.kidney.org/kidneydisease/siemens_hcp_quickreference, letzter Aufruf am 28.04.2024.
  4. Centers for Disease Control and Prevention. Kidney Testing: Everything You Need to Know. https://www.cdc.gov/kidneydisease/publications-resources/kidney-tests.html, letzter Aufruf am 22.04.2024.
  5. National Institutes of Health. Urinary Tract Imaging. https://www.niddk.nih.gov/health-information/diagnostic-tests/urinary-tract-imaging, letzter Aufruf am 28.04.2024.
  6. aerztezeitung.de. Tipps vom Profi: So sollten Ärzte beim Nierenultraschall vorgehen. https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/Tipps-vom-Profi-So-sollten-Aerzte-beim-Nierenultraschall-vorgehen-448875.html, letzter Aufruf am 22.04.2024.
  7. Bodner G, Kathrein H. Beidseitige Nierenvergrößerung. Klinische Sonographie und sonographische Differenzialdiagnose. 2008: 564-566. doi: 10.1055/b-0034-80176, letzter Aufruf am 22.04.2024.
  8. Stock K. Ultraschall der Niere und ableitenden Harnwege. Nephrologe 4, 273–285 (2009). doi: 10.1007/s11560-009-0303-y, letzter Aufruf am 22.04.2024.
  9. Ahmed F, Abbas S, Athar A, et al. Identification of kidney stones in KUB X-ray images using VGG16 empowered with explainable artificial intelligence. Sci Rep 14, 6173 (2024). doi: 10.1038/s41598-024-56478-4, letzter Aufruf am 28.04.2024.
  10. gesundheit.gv.at. Urographie. https://www.gesundheit.gv.at/labor/untersuchungen/mrt-ct-roentgen/urographie.html, letzter Aufruf am 28.04.2024.